Tecta - D4 Bauhaus Faltsessel
Hier lässt sich der Weg vom Konstruktivismus zur Konstruktion zeigen. So teilt der B4 zwar manchen Winkel mit Gerrit Rietvelds Rot-Blauem Stuhl, doch sind die starren Flächen durch ein ebenso nachgebendes wie formbeständiges Eisengarngewebe ersetzt, das durchgefärbt, nicht flächenlackiert ist; auch Rohrmaterial und sichtbare Verbindungen folgen der Entwicklung vom Handwerk zur Industrie. Über die produktionstechnischen Bedingungen hinaus lässt sich aber auch der gesellschaftliche Wandel vom Kaiserreich zur Republik
eststellen. Denn der B4 repräsentiert nicht die Stellung des Besitzers, sondern er dient dem Gebrauch durch die Nutzer.
1980 erfolgte die offizielle Aufnahme in die ständige Sammlung des Museum of Modern Art, New York.
Das Unikat des ersten Sessels, mit Rosshaargewebe von Peter Keler, ist heute Teil der ständigen Sammlung des Kragstuhlmuseum/Tecta-Archiv Lauenförde.
Marcel Breuer schreibt an Tecta am 1.10.1979, kurz vor seinem Tod, zur Realisierung und Ausstellung dieser frühen Visionen: »It’s like an old forgotten dream.«